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Geschichtliche Informationen, von der Antike bis in die Gegenwart

 

Wappen Grosshöchstetten
Grosshöchstetten

 

 

Wappen Schlosswil
Schlosswil

 

Wappen der Gemeinde Grosshöchstetten
Blasonierung
(Angaben des Staatsarchivs des Kantons Bern)


"In Gold eine ausgerissene grüne Buche mit rotem Stamm."

Quelle: Wappenbuch des Kantons Bern, hrsg. Staatlicher Lehrmittelverlag Bern, 1981

Dieses Wappen wurde am 14. Mai 1946 vom bernischen Regierungsrat anerkannt.
 

Wappen der ehemaligen Gemeinde Schlosswil



Am 1. Januar 2018 fusionierte Schlosswil mit der Gemeinde Grosshöchstetten.





 


Grosshöchstetten

Bereits zur Hallstattzeit (1200 - 100 vor Christus) war unser Gebiet dünn besiedelt. Das beweisen zwei Keltengräber, die am Rande des Hürnbergwaldes gefunden wurden. Dann ist bis ins 12. Jahrhundert für die Geschichte nichts mehr zu belegen. Nur einzelne Flurnamen erinnern an die allmähliche Landnahme durch die Alemannen (ab 6. Jahrhundert). Über 600 Jahre blieben die Geschicke des Dorfes verbunden mit denen der Herrschaft Wil. Während der Besatzungszeit 1798 / 1803 durch die Franzosen war das kleine Dorf einer der 15 Distriktshauptorte im Kanton Bern. Vielleicht, weil der Höchstetter Niklaus Augsburger dafür sorgte. Er war ein Franzosenfreund und -schützling, der der Munizipalität (= Gemeinde) vorstand, selbständig mit General Brune korrespondierte und es bis auf den Präsidentenstuhl des helvetischen Grossen Rates gebracht hatte.

2015 wurden neue historische Erkenntnisse gewonnen, welche bislang noch nicht bekannte Fakten zum Ursprung unseres Dorfes liefern. Beim Neubau des Multifunktionsgebäudes auf dem Kirchenareal kamen geschichtsträchtige Funde zum Vorschein, die den Archäologischen Dienst des Kantons Bern dazu bewog, angesichts dieser Ausgrabungen einen Infoflyer zu verfassen.

Der Name
Im Jahre 1146 wird "Honstetten" erstmals in einer Urkunde erwähnt. Im Jahre 1250 kam der Ort als Lehen an Rutschmann Senn, Herr zu (Schloss-) Wil. 1406 erwarb die Stadt Bern die Landgrafschaft Kleinburgund, und Höchstetten wurde damit Teil des neu geschaffenen Landgerichts Konolfingen. Die Herrschaftsherren, längst Bürger der Stadt Bern geworden, blieben auf ihren Herrschaften bis 1798.

Die Lage
Grosshöchstetten grenzt an die Gemeinden Arni, Biglen, Konolfingen, Mirchel, Münsingen, Oberthal, Worb und Zäziwil. Der tiefste Punkt der Gemeinde, im "Rohrmis" (Ortsteil Schlosswil), liegt 660 m ü. M., der höchste Punkt (Hürnbergwald) auf rund 915 m ü. M.

Die letzten hundert Jahre
In den letzten 100 Jahren hat sich Höchstetten (seit 1884 Grosshöchstetten) rascher entwickelt als seine Nachbargemeinden. Noch um 1888 lag unser Dorf mit 655 Einwohnern weit hinter Zäziwil (1054), Oberthal (924), Biglen (915) und Bowil (1670) zurück.

Längst hat es diese Dörfer überholt und hat in mancher Hinsicht Zentrumsfunktionen übernommen (Markt, Sekundarschule, Altersheim, Banken, Hallen- und Freibad). Dies ist einerseits durch die günstige Verkehrslage bedingt (Schnittpunkt der Strassen Bern / Luzern und Burgdorf / Thun, seit 1899 auch die Bahnlinie EBT).

Andererseits darf gesagt werden, dass es in Grosshöchstetten viele initiative, fortschrittlich gesinnte Persönlichkeiten gab: Unser Dorf hat bis jetzt dem Kanton 12 Grossräte gestellt, viermal war ein "Grosshöchstetter" Grossratspräsident. Fünf Bürger unseres Dorfes amtierten als Nationalräte, einer sogar als Nationalratspräsident (F.E. Bühlmann, 1848-1936).

Grosshöchstetten Panorama


Ortsteil Schlosswil

Die Wasserscheide zwischen Emme und Aare ist ein sanftes Hochplateau (752 m ü. M.), das von einem Moränegrat halbiert wird. Durch diesen etwa 2 Kilometer langen Moränewall wird das östlich liegende Gebiet des Thali- und Gwattmooses in das Flussgebiet der Emme gewiesen. Auf dem Westhang, welcher sich zur Aare richtet, erhebt sich von allen Richtungen her gut sichtbar das Dorf Schlosswil und der Schlossturm.

Namensgebung und Wappen
Die ältesten urkundlichen Ortsbezeichnungen von Schlosswil sind Wilare, Wilere, Wiler, Wile. Dann war lange der Name Wil gebräuchlich, wie die Ortschaft noch heute häufig von der Bevölkerung genannt wird. Der jetzige Ortsname wurde erst in den 1860er Jahren eingeführt, zur besseren Unterscheidung von vielen anderen Ortsnamen "Wil". Offiziell erfolgte die Änderung der Kirch- und Einwohnergemeinde Wil in Schlosswil durch Regierungsratsbeschluss am 21. April 1911.

Schloss
Das Schloss, ursprünglich im Besitz zahlreicher bernischer Patrizierfamilien, war während rund zweihundert Jahren Amtssitz des ehemaligen Amtsbezirks Konolfingen. Im August 2011 fand die Schlüsselübergabe durch die bernische Regierungsrätin Frau Barbara Egger an Herrn Prof. Dr. Matthias Steinmann statt. Innerhalb eines Jahres ist es dem neuen Besitzer gelungen, aus dem ehemaligen Verwaltungsgebäude ein Prunkstück unter den bernischen, ja schweizerischen Schlössern zu schaffen. Auf Schritt und Tritt ist nicht nur sein äusserst grosses finanzielles, nein, vor allem sein leidenschaftliches Engagement spür- und sichtbar. Die Gemeinde ist sich bewusst und weiss es sehr zu schätzen, mit wie viel Herzblut der neue Schlossherr gewirkt hat und somit das Symbol des Dorfes, ja einer ganzen Region lebendig hält.
Weitere Angaben zum Schloss unter: www.schloss-wyl.ch

Dorfentwicklung
Die Entwicklung der Gemeinde und deren Einwohnerzahl stagnierte bis zum Jahre 1973 (um 1900 wurden 445 und 1970 nur noch 413 Einwohner gezählt).

Um dieser Entwicklung des Dorfes eine Wende zu geben, hat die Gemeinde 1971 im Bezirk „Nest“ das Heimwesen der Gebrüder Bürki erworben. Ein Teil des Landes wurde als Bauland erschlossen. Anschliesend konnten 54 Einfamilienhäuser gebaut werden. Es folgten Infrastrukturbauten wie Gemeindehaus, die Erweiterung des Schulhauses mit einem Klassenzimmer, dem Kindergarten und der Schulbibliothek. Mit dem Kauf eines landwirtschaftlichen Heimwesens 1988 im Dorfkern Schlosswil konnte weiteres Bauland ausgeschieden und die Überbauung Herolfingenstrasse realisiert werden. 1995 bauten Private auf der Schmittenmatte unterhalb des Gemeindehauses weitere Häuser. Die letzte Bauetappe wurde von der Gemeinde initialisiert, indem das Bürkibauernhaus mit Stöckli und Bauland an einen privaten Investor verkauft wurde. 2001 konnten wiederum einige Einfamilienhäuser erstellt werden. Ein weiteres Überbauungsprojekt soll demnächst im Dorf realisiert werden können.

Schule
Das Schulhaus Schlosswil wurde 1958 erbaut, 1982 mit einem Klassenzimmer, einer Bibliothek und dem Kindergarten erweitert und 2002 saniert und mit einem weiteren Anbau vergrössert. Mit dieser letzten Erweiterung konnte das Schulzimmer im Schulhaus Ried (politische Gemeinde Worb) geschlossen und fortan der Unterricht für sämtliche Kinder aus Schlosswil und Ried unter einem Dach angeboten werden.

Die Bezirke
Der Ortsteil Schlosswil ist in fünf Bezirke aufgeteilt:

  • Thali/Guet
  • Dorf
  • Unterdorf/Oele
  • Weiergut
  • Nest
  • Ried; Dieser Bezirk gehört politisch zur Gemeinde Worb; ist aber durch seine geographische Nähe Schlosswil-orientiert. Die Einwohnerinnen und Einwohner von Ried nehmen aktiv und rege am Dorfleben von Schlosswil teil.
Schlosswil Panorama